Was können wir tun

Aber wir wollen unserem Unmut nicht nur theoretisch kundtun, nein, wir wollten und wollen praktische, umsetzbare Lösungen finden.

Daher haben wir einen, auf den ersten Blick vielleicht etwas seltsam anmutenden Weg  eingeschlagen, und uns direkt an die Bauern gewandt.

Wir wollen mit diesen einen gangbaren Weg erarbeiten, der die Ferkel ab sofort  vor der Qual der betäubungslosen Kastration schützt, und nicht erst in zwei Jahren.

Hierbei stellte sich nun zunächst die Frage, wie erreichen wir Landwirte, und würden sich überhaupt welche finden, die mit uns ins Gespräch kommen wollen würden. Sind doch die Fronten zwischen Landwirten und Tierschützern im Regelfall mehr als verhärtet und man beäugt sich misstrauisch. Den einen wird unterstellt, sie würden Tiere nur und ausschließlich als Ware ansehen, den anderen, dass sie stets und ständig in Ställe einbrechen und die Landwirte in Bausch und Bogen diskreditieren wollen.

Nachdem wir über die Seite der Landwirtschaftskammer an die 15 Landwirte herausgefunden hatten, die evtl. in Frage kommen könnten, gestaltete sich die weitere Kontaktaufnahme als nicht einfach. Zwar wurde meist grundsätzlich Gesprächsbereitschaft signalisiert, doch waren die Vorbehalte, wie schon geschrieben, groß. Ein Landwirt aus dem Kreis Viersen lud uns auf seinen Betrieb ein, wo ein interessantes und durchaus offenes Gespräch stattfand. Dieser Landwirt präferiert den sogenannten Vierten Weg, bei der der Landwirt selbst, nach der Verabreichung eines Lokalanästhetikums selbst kastrieren darf. Ein Methode, die von allen großen Tierschutzverbänden abgelehnt wird. Insofern kam es hier auch nicht zu einer weiteren Zusammenarbeit.

Ein anderer Landwirt, den wir kontaktierten, zeigte sich bereits am Telefon der Immunokastration per Impfung grundsätzlich aufgeschlossen.

Diesen luden wir daraufhin ein und es folgte ein langes und überaus konstruktives Gespräch.